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Homepage der Petersberger Nachbarschaft bei:

SiebenbuergeR.de, Siebenbürgen, Rumänien


Petersberg in Siebenbürgen:

Geographische Lage, Klima und Verkehrsanbindung

Die (früher „königliche freie“) Gemeinde Petersberg (rumänisch: Sânpetru; ungarisch: Barca-Szentpéter; sächsisch Petersparch) liegt in der Mitte der Burzenländer Hochebene. Sie liegt in einem Einbruchsbecken aus der Kreidezeit des Erdmittelalters (Mesozoikum), welches vor 97-66 Mio. Jahren entstanden ist. Der Schloßberg, Leimpesch und Käsberg, sanken, als zerbrochene Gebirgsschollen oder Inselberge, weniger ein. Der ursprünglich unebene Boden der Senkung wurde durch See- und Flußablagerungen zu der tischgleichen ebenen Fläche des Burzenlandes ausgeglichen [HWK /17]. Dieses war auch die Blütezeit und anschließend rasche Untergangszeit der Dinosaurier. Das an den südlichen Trockenhängen des Ausläufers vom Leimpesch wachsende Frühlingsadonisröschen (Adonis vernalis) am Talinen- und Zerbesberg, ist ein Steppenrelikt dieser Urzeit [HWK/62].
Das Nordostende Petersbergs liegt 523 m und das Südwestende 533 m über dem Meeresspiegel (NN). Die geographischen Daten sind: 25°38´ östliche Länge und 45°40´ nördliche Breite. Die Orientierung der neueren, dem heiligen Petrus geweihte Kirche ist West 7° Nord (277°) und liegt 529,26 m über NN [ZfSL 1/85 /33]. Der Leimpesch ist 704 m hoch über NN. Hinter den südwestlichen Gärten der Vorgasse und dem alten rumänischen Dorfteil fließt der Dürrbach, welcher in Satulung vom Garcinbach abgeleitet wird.
Petersberg besitzt keine Eisenbahnanbindung. Die nächste Bahnstation liegt in Honigberg 4 km weit. Die Entfernung bis zur Innenstadt Kronstadts beträgt 7 km, bis Brenndorf sind es 6 km und bis zur Zuckerfabrik über die Hutweide 5 km.
Wie im ganzen Burzenland folgt auch in Petersberg auf einen kalten, vorwiegend trockenen Winter, ein milder, sonniger Frühling. Mai und Juni sind meist regnerisch und kühl. Das Sprichwort: „Regnet´s am Medardustag (8. Juni) regnet´s 40 Tag´ danach“ hatte oft im Burzenland Gültigkeit. Doch Petersberg wurde, dank seiner Lage am kleinen Dürrbach nie überschwemmt, wie z.B. Heldsdorf im Jahre 1948. Der Juli ist der heißeste Monat und hat die meisten Gewitter, die aber oft aus der Richtung des Zeidener Berges kommend, den Leimpesch umgehen. Manchmal kommen sie auch aus dem sogenannten „Kámpåstwenjkel“=Kohlwinkel (á = tiefes a; å = e(engl.) = ã (rumän.)), welcher zwischen der "Großen Burg" und dem „Lauisåbarch“=Linsenberg liegt. Der Monat August ist trockener. Im Herbst ist oft andauernd schönes Wetter bis Mitte November. Doch auch Regen und Frost erschweren die Feldarbeit. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 7°C. Petersberg hat durchschnittlich etwa 600 mm Niederschlag. Die kältesten Wintertemperaturen liegen bei -25 bis -30° C. Die tiefste Temperatur in Siebenbürgen von -38,5°C, wurde im Januar 1942 im nahen Brenndorf gemessen. Selten übersteigt die Schneedecke 40 cm. Durch die geschützte Lage des Dorfes am Talinen- und Zerbesberg, kann der rauhe „Kriwitz“ , der Ostwind, im Winter hier nur abgeschwächt blasen. Im Sommer nutzen die Segelflieger die guten Aufwinde aus Ost, Süd und West an den Hängen des Leimpesch und seinen Ausläufern für stundenlange Schleifenflüge [HWK/207].
Petersberg ist heute ein typisches Straßendorf. Anfangs war es mit seinen zwei parallel laufenden Straßen das am besten ausgerichtete sächsische Dorf, nach fränkischem Vorbild. Die Vor- und die Hintergasse (heute Josef-Meschendörfer-Gasse), verlaufen von Süd-Ost in nordwestliche Richtung, verbunden nur durch die Schulgasse und dem engen Gäßchen, von dem gegenüber die Kronergasse nach Süden führt. Die Neugasse und ein Gewirr von vielen Gäßchen am nordwestlichen Ende der Gemeinde, werden von Rumänen und Zigeunern bewohnt. Hier steht auch die griechisch-orthodoxe Kirche und der rumänische Kultursaal. Die erste Nummerierung der Wohnhöfe fand im Jahre 1777, auf aller höchsten kaiserlichen Befehl, auch in Petersberg statt. Wann die zweite Nummerierung durchgeführt wurde, ist nicht bekannt. Die Dritte erfolgte Anfang der dreißiger Jahre im 20.Jahrhundert. Auffallend ist, dass nach 1800 an beiden Gassenenden schmalere Hofstellen entstanden sind, als die schon existierenden breiten Gehöfte der Vor- und Hintergasse.

Der Schriftsteller Adolf Meschendörfer, der als Kind bei seinem Onkel, dem Petersberger Pfarrer Josef Meschendörfer, oft die Ferien verbrachte, schrieb in seinem Roman "Die Stadt im Osten" folgendes:
"Petersberg! Kanaan! Wie wonnig bin ich in deinem Überfluß geschwommen! Sachsendorf, in dem die dicke Büffelmilch fließt und der duftende Lindenblütenhonig! Ihr stolzen Gärten mit tellergroßen Äpfeln, samtenen Aprikosen und walnußdicken Gartenerdbeeren! Du köstliches Schwarzbrot mit gelber Butter und Hügeln von Rahm, ihr duftenden Fruchtweine! ...
In blendend weißer Sonne dünsteten die alten Buchsbaumgänge des Blumengartens, Vanille, Aurikeln und Rosen strömten ihre Duftgaben in den schweren süßen Leichengeruch der starren weißen Lilien. In einer offenen Laube mit farbigen Bildern von der Weltreise Marco Polos konnte man halbbetäubt in die Flußlandschaften Hinterindiens und Chinas hinüberdämmern. Sprang man über die niedrige Planke, dann marschierten in endlosen Kolonnen Riesenkrautköpfe und fette Salate, lanzenbewehrte Regimenter von Erbsen, Fisolen, weißen Maisstangen und zuckersüßen kleinen Trauben heran, während rings um den Teich mit den zahmen Karpfen ungeheure Speisekürbisse wie vom Mond gefallen herumlagen. Und drang man durch ein Türchen in diese tropisch wuchernde Landschaft, dann liefen Straßen von beladenen Ribisel-, Himmbeer- und Stachelbeersträuchern unter den fruchtschweren Bäumen zu bemoosten Lusthäuschen, die in einer Wildnis von Jasmin und Fliderbüschen schon ganz versanken. Man konnte aber ungehindert auch über die nächsten Planken springen, denn alle Nachbargärten schienen herrenlos die überreifen Früchte auf dem Boden zu verstreuen.
Ruhe wie auf einer unbewohnten Insel im Ozean. Das Dorf ausgestorben, leer die Ställe, jeder Feuerherd erloschen. Selten, daß von unsichtbaren Händen ein knarrender Ziehbrunnen in die Tiefe glitt. Über den Löchern des Kirchturms flatterten die Dohlen, in den verödeten Gassen marschierten Gänseherden.
Doch abends, wenn eine Staubwolke das Nahen der Herde verkündete, lagen wir jedesmal mit unseren langen Peitschen auf dem Brunnengeländer, empfingen die ruhig schreitenden Kühe mit ihren wiegenden Eutern, die rußgrauen Büffel, die, eng aneinander trottend, mit knallenden Hieben im Trab gehalten wurden, wir zwickten die unsinnig daherrasenden Fohlen und hielten den Atem an, wenn der dampfende Stier mächtig ausladend daherschritt. Dann fuhren auch schon die ersten Wagen holpernd in die entvölkerte Gemeinde, Lichtstümpfchen zuckten hinter den kleinen Fenstern auf und bald strich der Rauch von Reisig und Stroh durch die stauberfüllte Gasse. Mit erhitzten Wangen saßen wir beim Abendessen auf der Veranda, seltsame Nachtfalter umschwirrten die Windleuchter, von den Ställen hörte man das Vieh an den rasselnden Ketten zerren, der gelbe Mond stieg groß am Himmel empor...
Oh sächsische Idylle im Schoße strenggehüteter Hierarchie! Wie war damals noch jeder Pfarrer ein Eckstein im kirchlichen Bollwerk und der Bischof in Hermannstadt ein Heilger, der dem Volke an nationalen Festtagen als Verkörperung der sächsischen Einheit gezeigt wurde!
Erhobenen Hauptes schritt mein Onkel durch die Dorfstraßen; was sich in seiner Gemeinde manchmal zu kleinen Gewittern ballte, lag tief unter ihm. Selbst ich, der Lateinschüler, wurde von alten Bauern ehrfürchtig gegrüßt.
Altgermanisch war diese Schicksalsbindung, durch die der selbstgewählte Pfarrer in Kirche und Schule, Politik und Landwirtschaft, in der Dorfbank und in den Vereinen die unbestrittene Führerschaft hatte.
Das wurde bald anders. Aber ich bin noch in Kanaan gewesen, wo man die Zeit nicht kennt, wo die Welt vor dem Gemeindehattert aufhört." [AM / 20-22].


Nach 1945 wurden zugezogenen rumänischen Kolonisten (proprietari = Eigner genannt) aus der Bosau (Buzâu) und Zigeunern aus dem Dorfe sächsische Höfe zugeteilt. Die meisten Kolonisten blieben ab 1956, nach der Rückgabe der sächsischen Höfe an die eigentlichen Besitzer, in Petersberg und bauten neue Häuser. Die Kronergasse wurde verlängert und beiderseits entstand ein neuer Dorfteil. Das führte zur 4. Numerierung der Höfe. Nach 1968 bauten Ungarn und Rumänen am oberen Ende der Vor- und Hintergasse eine neue Zeile an den Berghang.

Die Gründung von Petersberg, das Wappen

Seit der Bekanntgabe der archäologischen Grabungen aus Marienburg ist anzunehmen, dass auch einige deutsche Ortschaften des Burzenlandes zur Zeit des ungarischen Königs Gaisa II. (1141-1162) gegründet wurden. Die in Marienburg freigelegten 95 Nischengräber, die auch mit anderen entdeckten Gräbern aus dieser Zeit in Siebenbürgen und im Herkunftsland identisch sind, sowie Münzen (Stephan III., Béla III.) und abendländische Beigaben beweisen, dass sich deutsche Kolonisten schon Mitte des 12. Jahrhunderts im nördlichen Burzenland, in der Nähe des Altflußes ansiedelten [ZfSL 2/94/203]. Bisher wurde die Ansiedlung des Burzenlandes dem Deutschen Ritterorden zugeschrieben. Die Schenkungsurkunde Andreas II. von 1211 besagt, dass die Grenze des vergabten Gebietes „ ....beginnt bei den Waldverhauen der Burg Halmagen und geht bis zu den Grenzverhauen der Burg Galt am Alt, von dort läuft sie bis zu den Verhauen des Nikolaus, wo der Fluß namens Alt herabfließt, und so, indem sie am Alt aufsteigt, bis dorthin, wo der Tartlauer Bach in den Alt mündet....u.s.w.“ [WR/9]. Wenn schon 1211 der Tartlauer Bach erwähnt wird, müssen Tartlau, Honigberg und Petersberg, welche eine Hundertschaft bildeten, schon existiert haben. Diese war im 13. Jahrhundert entlang der Straße angelegt, die aus der Széklergegend südlich um den Leimpesch herum nach Marienburg, dem damaligen Vorort des Burzenlandes führte [GNU.III /99].
Bei den 1961-1962 ausgeführten Grabungen auf dem Leimpesch und innerhalb der Honigberger Kirchenburg wurden Fragmente verzierter Keramik aus dem 12. und vom Anfang des 13. Jahrhunderts gefunden [NW 14.09.1984]. So kann die „Große Burg“ auf dem Leimpesch (Tatarische Kirche genannt) eine Grenzbefestigung der Székler und später um 1200 eine Fliehburg der umwohnenden deutschen Siedler gewesen sein. Unter dem Ritterorden wuchsen die jungen, deutschen Dörfer und die ersten Mauern um ihre Kirchen.
Das erste Wappen von Petersberg kann nach 1500 mit den andern Wappen der burzenländer sächsischen Dörfer entstanden sein. Seit 1726 ziert ein Wappen von Petersberg die von Johann Thoiss erbaute Orgel.
Über den von einem Lorbeerkranz umgebenen, in ovalem Feld nach oben gekreuzten Schlüsseln, ist eine Krone zu sehen. Die Ohren der Schlüssel haben unterschiedliche Formen. Das rechte Ohr ähnelt dem des Schlüssels der Petrusfigur am Altar. Der andere Schlüssel könnte die Form des Burgtorschlüssels haben. Auch die Feuerwehrfahne (1934) zeigt die gekreuzten Schlüssel nach oben.
Das heutige Wappen der Petersberger Nachbarschaft in Deutschland besteht aus einem einfachen, senkrecht geteilten, blau- roten Schild mit gelber Außenkontur, auf dem sich zwei Schlüssel, mit den Bärten nach unten, kreuzen sowie dem gelben Schriftzug „Petersberg“.

Schreibweise des Ortsnamens in den vergangenen Jahrhunderten

Wohl gaben die etwa 20 ersten deutschen Siedlerfamilien, die in der neuen Heimat zwei Zehntschaften bildeten, ihrem gegründeten Dorfe den selben Namen, den ihr alter Heimatort an der Mosel trug. Es gibt keine Urkunde aus der Gründungszeit. Die erste Erwähnung von Petersberg, jedoch mit lateinischem Namen „Monte petri“ befindet sich nach 1350 in der Liste der Plebane im „Liber promptuarii“.
In der Urkunde von 1377 über den Bau der Törzburg wird unter den 13 sächsischen Dörfern auch „mons sancti Petri“ erwähnt.
Aus dem Jahre 1377 stammt die Immatrikulierung des „Johannes plebanus de villa Petri in Septemcastris“ an die Wiener Universität. 1416 studiert Martinus Helman „plebanus in Monte Petri“ an der Wiener Rechtsfakultät. 1420 und 1454 hilft auch „Petersberg“ an Befestigungsbauten Kronstadts. 1452 wird „Pittersburg“ erwähnt. Durch ein Dokument vom Jahre 1482 erfahren wir über Gewalttaten der Törzburger Kastellane gegenüber dem Petersberger Hannen: „czw Pittersberg, vy sy den Hannen han vyllen slan“, d.h. wo sie den Hannen schlagen wollten[NW 25.05.1982].
In die Abendmahlsschüssel wurde 1646. „Pitters-Berg“ eingraviert.
In einer Handschrift der „Besonderen Nachricht vom Burzenland“ von Josepho Teutsch, Pfarrer in Honigberg (1770) ist in § 240 folgendes zu lesen: Petersberg „....hat seine Benennung von dem nächstanliegenden Berg, oder vom Apostel Pedro oder von dessen erstem Erbauer. In Privilegiis heißt es: Mons sancti Petri, lateinisch Petrimontum...“ [PN 11/19].
Heute ist der Name der Gemeinde: Petersberg. Die Schreibweise des Ortsnamens hat, wie oben ersichtlich, sich im Laufe der Jahrhunderte oft verändert.

Geschichtliche Entwicklung

Wie einige Funde beweisen, war das Burzenland schon im Aurignacien-Abschnitt der älteren Steinzeit bewohnt. Aus der jüngeren Steinzeit kennen wir Siedlungen an erhöhten Stellen des Alttales. (Käsberg bei Honigberg, Priesterhügel bei Brenndorf, Burghügel von Marienburg, Schneckenberg und Gesprengberg von Kronstadt u.a.) Die damaligen Bewohner des Burzenlandes gehörten wahrscheinlich einem indogermanischen Stamm an, die neben Jagd- und Fischfang bereits schon etwas Ackerbau betrieben und Haustiere hielten. In mehreren Gemeinden des Burzenlandes, darunter auch bei Petersberg, wurden Steinbeile gefunden. Hoch entwickelt war ihre Töpferei.[HWK/278] Die 1962 auf dem Leimpesch gefundenen schwach-gebrannten Scherben mit Bandverzierung könnten auch aus dieser Zeit stammen [H.L. 1962]. Aus der jüngeren Eisenzeit (La Tène-Zeit, letzte 5 Jahrhunderte vor Christus) fand man am Talinenberg in einem Doppelgrab zwei Urnen, die Asche und Menschenknochen enthielten, welche mit flachen, schlechtgebrannten Schüsseln zugedeckt waren. Aus der darauffolgenden Zeit weisen Funde schon römischen Einfluß auf. Damals wohnten die Daken in Siebenbürgen. Nach dem Abzug der römischen Soldaten lebten in Siebenbürgen Westgoten und das dakische Volk der Karpen, wonach die Karpaten benannt wurden [HWG/16].
In den Jahrhunderten der Völkerwanderung wechselten in rascher Folge Goten, Hunnen, Gepieden, Langobarden, Avaren und Kelten. In den entvölkerten Gegenden ließen sich im Burzenland nach und nach vereinzelt bulgarische und slawische Bauern nieder. Das beweisen z.B. slawische Namen wie Brasov-baras-wehren, Bârsa-Berzawa-die Schnelle. Um das Land gegen feindliche Einfälle zu schützen, schufen die ungarischen Könige um die Wende des 10. Jahrhunderts künstliche Ödungen (deserta), die durch Aufstauen von Flüssen und Versumpfen von Quellgebieten bis auf einige überwachte Straßen unwegsam gemacht wurden. Die Bevölkerung dieser Gebiete wurde weiter im Inneren des Landes angesiedelt. Am Ostrand Siebenbürgens besorgten Székler die Grenzverteidigung. Die Burzenländer Wüstung war dem Székler-Grafen unterstellt, der hier in den Grenzburgen Besatzungen unterhielt. Wahrscheinlich waren die Brasoviaburg auf der Zinne, Befestigungen auf dem Schloßberg und auf dem Leimpesch, solche Grenzburgen [HWK/ 278, 279]. Der aus Erde erstmals errichtete doppelte Ringwall am Gipfel des Leimpesch war wahrscheinlich ein Werk der einheimischen dako-slawischen Bevölkerung aus der Zeit vor den Széklern und den deutschen Einwanderern [HWG/17].
Als der ungarische König Andreas II. die Ödung des Burzenlandes wieder besiedeln wollte, verlieh er dieses Gebiet im Jahre 1211 dem Deutschen Ritterorden. Unter Landmeister Theoderich rief der Orden in die von Bergen umgebene fruchtbare Ebene deutsche Siedler. Sie kamen teils aus Thüringen und Unterfranken, teils aus dem übrigen Siebenbürgen. (Dieses war die Meinung der Geschichtsforschung bis zu den Grabungsergebnissen von Marienburg aus jüngster Zeit. Dass die „ ..terram Borz...desertum et inhabitatem...“ , also öde und menschenleer war, kann sich auf die südliche Ebene des Burzenlandes bezogen haben. So wurden z.B. Neustadt /neue Stätte/, Heldsdorf und Brenndorf angeblich auch später gegründet.
Das strategisch, administrative Zentrum des Burzenlandes war die (Ur) Marienburg. Entgegen des königlichen Erlasses, nur Holzburgen zu bauen, errichtete der Orden fünf feste Steinburgen, welche aber 1222 vom König erlaubt und bestätigt wurden. Die Ritter erweiterten das Gebiet über die Grenzgebirge hinaus, stellten sich unter die Oberhoheit des Papstes und wollten einen eigenen Ordensstaat gründen. Das führte zur Vertreibung des Ritterordens aus dem Burzenland durch König Andreas II [MK 2/7].
1240 stellte der König Béla IV. durch ein Privileg neben Marienburg, Honigberg und Tartlau auch die Gemeinde Petersberg unter das Patronat, das Schutzrecht des Ordens der Zisterzienser. Dieses ist die erste urkundlich belegte Erwähnung von Petersberg [KM 1977/141] [ZfSL 2/92/184].

Auszug aus der Petersberger Kurzchronik, erschienen 2002


 
 
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